Mediziner stellen Aortenklappen-Ersatz vor

Herzspezialisten des AKH Copyright: fotodienst.at/Anna Rauchenberger

Minimaler Eingriff für Patienten mit hohem Operationsrisiko.

Die Herzchirurgie und die Kardiologie des AKH Wien stellen eine innovative Behandlungsmethoden für die Verengung der Aortenklappe, auch Aortenklappen-Stenose genannt, vor. Durch eine minimal-invasive Operation können gerade für Risikopatienten die Beschwerden nach dem Eingriff verringert und die Lebensqualität erhöht werden. Unter Vermeidung der Operation am offenen Herzen wird über einen Katheter ein Herzklappen-Ersatz implantiert. Erstmals wurde nun im AKH Wien die neuartige EngagerTM-Klappe von Medtronic implantiert.

Steigende Häufigkeit der Aortenklappen-Stenose

Die Aortenklappen-Stenose ist nach der koronaren Herzkrankheit die zweithäufigste kardiale Erkrankung und tritt bei drei bis acht von tausend Einwohnern auf. Die Häufigkeit nimmt aufgrund der steigenden Lebenserwartung jedoch stark zu. Ursache ist ein verkalkender Prozess ähnlich der Artherosklerose, weshalb auch die Risikofaktoren wie Alter, Bluthochdruck, Rauchen oder erhöhte Bluttfettwerte vergleichbar sind, so der Kardiologe Thomas Neunteufel.

Die klassische Behandlungsmethode ist die Operation am offenen Herzen unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine. Dabei wird die degenerierte Herzklappe entfernt und durch eine biologische Klappe ersetzt. Für einen großen und wachsenden Anteil der Patienten kommt diese Behandlungsmethode jedoch nicht in Frage und stellt aufgrund von Alter oder Begleiterkrankungen ein zu großes Risiko dar.

Minimal-invasiver Eingriff

Die Alternative ist die Einpflanzung eines Aortenklappen-Ersatzes über einen Katheter. Die Methode ist als TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplatation) bekannt. Der Katheter samt neuer Klappe wird über die Leiste oder die Herzspitze eingeführt und erspart so die offene Herz-Operation. Bei schlagendem Herzen und ohne Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine wird der Herzklappen-Ersatz über die vorhandene degenerierte Herzklappe aufgesetzt. Durch Studien ist die Wirksamkeit und Sicherheit bei Hochrisikopatienten bereits nachgewiesen.

Das AKH Wien setzt diese Methode bereits seit elf Jahren ein. Sie wird als weitere Möglichkeit und wichtige Alternative zum klassischen Eingriff angesehen. Bei der Aortenklappen-Stenose setzt das AKH auf interdisziplinäre „Heart Teams“, bestehend aus Kardiologen, Herzchirurgen und anderen Fachrichtungen. Hier werden individuell die beste Operationsmethode und der beste Operationszeitpunkt gefunden. „Ziel ist“, so der Kardiologe Raphael Rosenhek, „die bestmögliche Therapieoption für den Patienten im Team anzubieten.“

Die nun erstmals in Österreich implantierte EngagerTM-Klappe von Medtronic wird ebenfalls über die TAVI-Methode eingesetzt. Sie zeichnet sich durch besondere Dichtheit aus. Ein selbst expandierendes Gerüst und unterstützende Kontrollarme bewirken, dass zwischen alter und neuer Klappe keine Zwischenräume erhalten bleiben, wodurch eine bessere Pumpleistung des Herzens erzielt wird.

pte

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