Der Rücken dankt’s – Über die Suche nach dem passenden Bürostuhl

Der menschliche Körper ist eigentlich nicht zum Sitzen gemacht:

Während der Rücken das Stehen, Liegen und Laufen klaglos erträgt, kann das Sitzen auf Dauer die gefürchteten Rückenschmerzen hervorrufen. Dieses Leiden nimmt heute den Rang einer Volkskrankheit ein: Laut Statistik Austria sind derzeit bereits 2,3 Millionen Österreicher betroffen. Die Ursachen scheinen eindeutig; immer mehr Menschen müssen aus beruflichen Gründen acht oder mehr Stunden pro Tag sitzen. Mit der richtigen Körperhaltung und einem ergonomischen Bürostuhl lassen sich die Risiken allerdings minimieren.


Weil sich ein ungeeigneter Bürostuhl langfristig erheblich auf die Gesundheit auswirken kann, sollten beim Kauf viele Aspekte berücksichtigt werden. Zu den wichtigsten Eigenschaften im ergonomischen Bereich gehören natürlich vielfältige Verstellmöglichkeiten. Die ideale Sitzposition ist sehr individuell, ideal ist ein Verstellbereich der Sitzhöhe von 42 bis 50 Zentimetern. Ebenfalls verstellbar sollte die Rückenlehne sein, die zudem über eine Krümmung verfügen muss, um den Rücken stützen zu können. In der Regel ohnehin vorhanden ist eine Wippmechanik: Sobald man sich nach hinten lehnt, gibt die Rückenlehne etwas nach. Dadurch wird die Bandscheibe entlastet und der Sitzende wechselt ganz automatisch seine Position, wodurch monotone Belastungen bestimmter Rückpartien vermieden werden.

Auf dem Markt werden allerdings zwei unterschiedliche Konzepte angeboten: Bei der heute veralteten Permanentmechanik gibt nur die Rückenlehne selbst nach. Das derzeit führende Bewegungskonzept besitzt der Bürostuhl mit Synchronmechanik, dessen Sitzfläche sich mit einer kurzen Verzögerung entsprechend mitbewegt. Beinahe jeder hochwertige Drehstuhl verfügt heute über diese Ausführung, der Begriff „Synchronmechanik“ wird dabei aber selten verwendet. Die Sitztiefe des Bürostuhls sollte 38 bis 44 Zentimeter betragen. Nicht obligatorisch, aber durchaus sinnvoll, ist auch hier eine Verstellmöglichkeit. Andernfalls besteht vor allem bei kleineren Menschen das Risiko, dass sie nur den vorderen Teil der Sitzfläche nutzen und sich nicht anlehnen, was nicht selten zu einer krummen Haltung mit ausgeprägtem Rücken führt. Darüber hinaus sollte der Stoß beim Hinsetzen leicht abgefedert werden, um die Stoßbelastung für die Wirbelsäule zu verringern.

Keine Frage, die Beschaffenheit des Bürostuhls hat einen großen Einfluss auf ein gesundes Sitzen. Dasselbe trifft aber natürlich auch auf die richtige Sitzposition zu: Die Sitzhöhe sollte dabei so eingestellt werden, dass die Oberschenkel keine gänzlich horizontale Linie bilden. Wenn die Füße auf dem Boden stehen, sollten die Oberschenkel leicht abfallen, was einen etwas größeren Kniewinkel als 90 Grad ergibt. Die Sitztiefe wird dabei so reguliert, dass zwischen Kniekehle und Sitzfläche noch etwa drei bis vier Finger passen, wenn der Rücken an der Lehne anliegt. Ob eine Nackenstütze sinnvoll ist, hängt ebenso wie die Einstellung der Rückenlehne von den individuellen Anforderungen des Nutzers ab. Die Rücklehne sollte nicht behindern und subjektiv angenehm sein.

Zur Vermeidung von Rückenleiden ist aber vor allem eine möglichst abwechslungsreiche Sitzposition wichtig. Hier können Alternativen zum klassischen Bürostuhl hilfreich sein: Ein Pezziball oder Wackelhocker ersetzen einen Drehstuhl keineswegs, können ihn aber ergänzen. Das stille Sitzen ist gänzlich unmöglich; die Muskulatur wird ständig zur Stabilisierung benötigt. Dieser positive Effekt lässt sich übrigens auch in abgeschwächter Form durch ein aufblasbares Sitzkissen auf dem Drehstuhl erzeugen. Ebenso sinnvoll sind Stehhilfen und ein entsprechend alternativer Arbeitsplatz für die stehende Position, der eine echte Alternative zur Sitz-Monotonie darstellt. Einen positiven Effekt auf die Haltung haben auch Sattelstühle. Der Sattel gilt unter Fachleuten als eine der gesündesten Positionen des Sitzen, weil der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel besonders groß ist. Statt 90 werden bis zu 135 Grad erreicht – und Rückenschmerzen bleiben lange fern.

Foto: Paul-Georg-Meister_pixelio.de

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