Kabarettist Bernhard Ludwig und seine Anleitung zum Älterwerden

BLL: Herr Prof. Ludwig dürfen wir Sie fragen wie alt Sie sind und welchen Bezug Sie zu Menschen über 50 haben?

LUDWIG: Ja ich bin im 63 – nein im 62. Lebensjahr – hätte ich beinahe vergessen. In meinen Vorstellungen habe ich Kontakt mit Menschen aller Altergruppen, da fällt es mir auf, dass die Älteren gelassener an die Sache gehen in vielen ehrlicher, aber bei Fragen zu Themen Partnerschaft und Sex oft peinlich und weniger ehrlich reagieren. Da schlägt halt noch die Erziehung „von früher“ – wie Sex im Dunkeln – durch.

BLL: Wie Sie sagen, haben Sie haben ja im Rahmen ihrer Vorstellungen mit Menschen aller Altersgruppen zu tun und eines der zentralen Themen ist doch die zwischenmenschliche “Beziehungskiste”.  Sehen Sie da Unterschiede zwischen den Generationen? Was spricht dabei für die Älteren?

LUDWIG: In der Tat gibt es dramatische Unterschiede zwischen jungen und älteren Menschen. Eines der Hauptprobleme des Generationenkonfliktes zwischen jung und alt, ist das sie einander nicht „verstehen“. Schauen Sie sich doch heute 85-Jährige an, die sind im Fitnessclub, spielen Golf und leben ihr Leben – da kommen die Jungen nicht mit, für sie muss man ab 60 Jahren „alt“ sein.

Umgekehrt verstehen Ältere die Lebensweisen mit all den unnötigen Entwicklungen, wie jüngst das „Planking“ nicht und wollen sich damit auch nicht auseinander setzen.

Der Unterschied ist, die meisten Älteren leben – hingen die Jüngeren versuchen erst zu leben.

BLL: Was sollte man aus ihrer Sicht eines provokativen Prophylaktikers – wie Sie sich bezeichnen – Älteren raten und wie gehen Sie damit persönlich um?

LUDWIG: Toleranzprinzip nenne ich das, Ältere müssen bei jungen Menschen mehr tolerant sein. Junge Menschen sind nicht blöd, sie müssen sich erst „finden“. Der sogenannte Fingerandruck schlägt halt immer noch bei den Älteren durch, da werden alte Handlungsmuster und Religionen wieder frei und das blockiert den Blick fürs Wesentliche. Offen und aufgeschlossen auf junge Menschen zugehen, rate ich, erleben sie die neuen „Welten“ sie müssen sie ja nicht leben um sie zu verstehen. Das hält jung.

BLL: Was uns auffällt, in ihren Programm mit Schwerpunkten wie zB “Lustvoll Leben” oder “Anleitung zum Herzinfarkt” fehlt ein Programm “Älterwerden”. Haben Sie einmal daran gedacht ein Programm für die Generation 50 plus zu entwickeln?

LUDWIG: Ja in der Tat habe ich mich damit schon auseinander gesetzt. So wäre ein Programm „Lustvoll sterben lernen“ ein Beitrag, aber dazu will und kann ich noch nichts sagen.

BLL: Speziell Männer erleiden doch sehr oft den sogenannten Pensionsschock, hingegen gehen Frauen damit besser um. Können Sie uns aus ihrer Sicht sagen warum das so ist?

LUDWIG: Männer sollten sich mal fragen, warum bei Frauen (immer bei anderen), wenn ihr Mann verstorben ist, diese richtig aufleben, jünger aussehen, sich neu orientieren, auch oftmals jüngere „Liebhaber“ mit 70 nehmen. Frauen gehen mit dem täglichen Leben einfach besser um, während Männer immer glauben, dass ihr Beruf alles ist. Plötzlich ist das „alles“ weg, daher die Leere und der Schock. Nur Dumme bereiten sich darauf nicht vor.

BLL: Alle reden von längeren Arbeiten und späteren Pensionsantritt – welchen Beitrag haben Sie als Kabarettist dazu? Wann wollen Sie in Pension gehen?

LUDWIG: Pensionsantritt was ist das – nein ich arbeite „lebenslänglich“.

Neue Ideen braucht das Land, ein 82-jähriger, zeigte mir seine Idee, wie man das Medizinstudium um 3 Jahre reduzieren könnte. Beim Berufseinstieg mehr bezahlen – da braucht man es und stärkt damit die Wirtschaft, hingegen ab 55 Jahren keine Gehaltserhöhungen mehr. Damit setzen Betriebe ältere Menschen nicht mehr auf die Strasse und nutzen deren Expertisen mehr. Die Einkommensschere zwischen jung und alt ist das eigentliche Problem.

BLL: Was dürfen wir uns demnächst an neuen Programmen erwarten. Können Sie uns schon etwas davon verraten?

LUDWIG: Ein Thema das mich sehr beschäftigt ist die Kirche, das Thema hat mehr Sprengkraft als das Thema Sex. Wie viele lügen beim Beichten, oder …… Warten Sie ab, was noch kommt.

BLL: Was sind ihre beruflichen und privaten Wünsche und Ziele in naher Zukunft?

LUDWIG: Privat hoffentlich viele Enkelkinder und beruflich erwarte ich mir für mein Programm 10 in 2 – das für 80% der Bevölkerung zutrifft – eigentlich den Nobelpreis.

Danke für das Gespräch!

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2 Kommentare

  1. Großartig lieber Herr Ludwig, ihre Aufführungen sind ein Genuss der besonderen Art.
    Nur so weiter – damit wir noch viel zu lachen haben
    Ihr Johannes

  2. Nachdem ich mit Begeisterung und Erfolg die 10in2diät machte und noch mache, habe ich das Buch die nobelpreis-diät gelesen. So einen Schwachsinn habe ich noch kaum jemals gelesen. Abgesehen davon, dass der kackbraungelbe Umschlag schon mal scheußlich ist – der Inhalt entspricht fast Wort für Wort dem ersten Buch, nur dass dieses jetzt Inhalte hat, die einen doch sehr erstaunen. Schauen sie mal auf Seite 135, wo Herr Ludwig allen Ernstes vorschlägt, Sperma zu trinken! Das sei gut für die schlanke Linie. Gehst noch?? Nix gegen ein regelmäßiges und erfülltes Sexualleben- ludwig scheint da allerdings so seine fixen Ideen zu haben. Sorry, aber der Mann ist schon irgendwie schräg…?

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